Mila Haugová
Slowakei / Writer in Residence / Ateliergast März
Die gebürtige Budapesterin lebt und arbeitet in Bratislava - und ist zweifellos eine Grande Dame der Lyrik. Ihre zahlreichen Titel erschienen u.a. auf Slowenisch, Arabisch, Französisch, Tschechisch - und auf Deutsch beispielsweise in der Edition Korrespondenzen der Band Sandatlas (2001, übertragen von Angela Repka) und 2011 der Titel Schlaflied wilder Tiere in der Übertragung von Anja Utler. Mila Haugová hat in ihrer Eigenschaft als Übersetzerin die crème de la crème internationaler Poesie aus dem Deutschen, Englischen und Ungarischen übertragen, darunter u.a. Auswahlbände mit Gedichten von P. Celan, E. Lasker-Schüler, F. Mayröcker, S. Plath, G. Trakl.

Hingerissen verortet der "Poesie-Scout" Ludwig Hartinger in ihren Gedichten "Tapis­serien des inneren Antlitzes (...) gesponnen mit dem, Wort aus entblößten Worten' (...) Bilder, Zeichen, Kerben sind Grund der Sinne, aller Wahrnehmung des Leibes, Spur, und so erkunden ihre Bücher das Herz mit seinen Territorien, schreibt sich der nie beendete Text des Körpers, ertasten Wundsonnen, wandern innere Schatten."

Über sich selbst befindet die Dichterin, "dass ich lange Zeit meine Schreiberei, meine Tagebücher nicht für etwas auch nach außen gerichtet Beachtenswertes hielt. Das Ganze ist in mir immer aus Fragmenten zusammengesetzt, aus Teilchen - und wahrscheinlich bin nicht einmal ich selbst aus einem Guss."

Bescheidenheit, Selbst- und Sprachreflexion, Beobachtung und die behutsame, langsame Annäherung an nicht weniger als das Existentielle - all das findet sich im Werk dieser wunderbaren Poetin, die auch an das dunkle Herz der Dinge rührt.

Lesung Mila Haugová
im Rahmen von Dependance Ost

Dienstag 21. März, 18.30 Uhr
Slowakisches Institut
1010 Wien, Wipplingerstraße 24-26

Eintritt frei