Anja Utler
Deutschland / Writer in Residence / Ateliergast April
Sie ist Dichterin, Essayistin und Übersetzerin, hat Slawistik, Anglistik und Sprecherziehung studiert und mit einer Arbeit zur russischen Lyrik der Moderne promoviert. Semesterweise unterrichtet sie an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Ihre Gedichte sind in mehr als 20 Sprachen übersetzt, die Autorin ist vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Heimrad-Bäcker-Preis, der Anja Utler 2016 zugesprochen wurde, wobei die Jury hervorhob, daß Utlers lyrische Sprecher dem eigenen "Sprechen staunend gegenüber­stehen und sich selbst verändern ... durch die Form des Sagens".

Innovativ, reflektierend, radikal und schon in ihrer Titelwahl klar programmatisch, untersucht die Autorin nicht nur ihr Material, die Sprache, sondern fragt jeweils nach der Wechselwirkung: das Sprechen und Hören einbindend, das Lesen und Rezipieren - alles sozusagen kommunizierende Gefäße. Als "so hart und so blitzend, so mitleidend genau" und von "entzündlicher Präzision" (Thomas Kling) werden ihre Arbeiten rezipiert.

Den Basler Lyrikpreis 2014 erhielt Anja Utler für ihre "innovative Darstellung aktueller Themen wie Ökologie in der Poesie und ihren gleichermaßen reflektierenden wie sinnlichen Umgang mit dem Verhältnis von Sprache und Körper". 2003 wurde sie für Gedichte aus ihrem Band münden - entzüngeln (Edition Korres­pondenzen), in denen sich die öko­logischen Tatsachen von Verwicklung und Abhängigkeit als sprachliche Ereignisse zeigen, mit dem Leonce-und-Lena-Preis ausgezeichnet.

Bei Korrespondenzen erschienen weiters: brinnen (2006), jana, vermacht. Prosa (2009), ausgeübt. Eine Kurskorrektur (2011), Von den Knochen der Sanftheit. Behauptungen, Reden, Quergänge (2016)

Anja Utler
präsentiert im Rahmen des Lyrikschwerpunktes bei Literatur & Wein die Festivalsonderpublikation 2017

8. April, 13.30 Uhr
Salzstadl Wirtshaus Bühne
3504 Krems/Stein
Steiner Donaulände 32